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Oberwind

Zwischen Crock und Brattendorf, ruhig und sonnig, liegt Oberwind. Der Ort hat rund 200 Einwohner und ist eine der kleineren im Auengrund. Im Dorf erfährt der Besucher echte Dorfidylle. Das wussten auch schon die Dichter Heinrich Löffler und Valentin Hopf sehr zu schätzen.

 

Oberwind ist einige hundert Jahre älter als es die erste urkundliche Erwähnung 1332 vorgibt. Die ursprüngliche Ersterwähnung fand am 28. Oktober 1323 statt. Oberwind gehörte mit Crock, Brünn und Brattendorf zu den vier Frondörfern von Eisfeld und war mit allerlei Abgaben belastet. Das Dorf lag früher an einer bedeutenden Handelsstrasse, von Venedig und Nürnberg nach Erfurt.

 

Die Handelsstrasse führte von Eisfeld über den Crocker Berg, Oberwind, Engenstein und überquerte über Frauenwald den Rennsteig. Im Jahre 1534 befuhren 740 Handelswagen und 637 Karren diese Handelsstrasse. Dadurch wurde Oberwind im Dreißigjährigen Krieg sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. 1852 lebten in Oberwind 52 Familien mit 262 Personen.


Zu DDR-Zeiten schlossen sich Einzelbauern zur LPG „Berggold“ Oberwind zusammen. In den Jahren danach folgten noch weitere Zusammenschlüsse oder Zusammenlegungen in der Landwirtschaft.


1840 wurde in Oberwind eine eigene einklassige Dorfschule gebaut. 1905 entstand dann eine etwas größere Schule. Es wurden alle Schüler von der ersten bis zur achten Klasse gleichzeitig von einem Lehrer unterrichtet, und das waren mitunter mehr als 70 Kinder. 1964 wurde die Schule geschlossen.


Zwei bekannte Persönlichkeiten kamen aus Oberwind: Johann Heinrich Löffler (01.03.1833 – 05.04.1903) und Valentin Hopf (27.01.1853 – 29.08.1941). Beide besuchten die Dorfschule in Oberwind und beide absolvierten das Landeslehrerseminar in Hildburghausen.


J. H. Löffler schuf eine Vielzahl von Liedern und Kantaten, die er auch selbst vertonte. Er war ein großer Verehrer von Richard Wagner. In Pößneck leitete er mehrere Chöre. Seine wichtigsten Werke waren die Romane „Madlene“, „Martin Bötzinger“, und „Der Querengässer“. Er wirkte als Lehrer und Organist in Pößneck. Die frühere Crocker Straße wurde ihm zu Ehren in „Johann-Heinrich-Löffler-Strasse“ umbenannt.


Valentin Hopf trat nach seiner Ausbildung 1871 in den öffentlichen Schuldienst des Meininger Landes ein. Seit 1872 wirkte er 50 Jahre als Oberlehrer an der Bürgerschule in Saalfeld. Valentin Hopf wahrte das Erbe unserer Väter und war Vorbild im Leben und Wirken für die Jugend. Seine erfolgreiche Sammlertätigkeit spiegelt sich in der Gründung des Saalfelder Heimatmuseums wider, welches er viele Jahre leitete. Auch um die Stadt Saalfeld erwarb er sich große Verdienste, sodass er zu seinem 80. Geburtstag 1943 zum Ehrenbürger Saalfelds ernannt wurde.


Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms, in welches Oberwind von 2002 bis 2004 aufgenommen war, ist das Straßennetz samt des Abwasserkanals und der Trinkwasserleitung saniert worden. Dabei wurden auch Telefon- und Stromleitungen in der Erde verlegt. Ein neuer Dorfbrunnen schmückt seitdem das Dorfensemble. So stellt sich der Ort den Einwohnern und seinen Gästen als Schmuckstück dar. Das ist auch der Eigeninitiative der Bürger zu verdanken, die, wo es ging, mit Hand anlegten.


Oberhalb von Oberwind am Ortsausgang nach Biberschlag befindet sich eine Parkanlage, von der der Betrachter einen herrlichen Panoramablick über Südthüringen, Franken und ein Teilstück der neu erbauten A73 hat. Im Park befinden sich eine große überdachte Bühne, eine betonierte Tanzfläche und zwei Bungalows für die Bewirtung für verschiedenste Veranstaltungen.

 

Ortsteilbürgermeister: Stefan Heydenbluth

Kontakt

Biberschlager Straße 14 a
98673 Auengrund OT Oberwind

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